Unterschied brennende E-Autos und Verbrenner
Kommt es zu einem Fahrzeugbrand so unterscheiden sich die Ursachen und Löschmöglichkeiten abhängig von der Antriebsart.
Bei einem Verbrenner kann die Feuerwehr Wasser zur Löschung und zum Kühlen verwenden, bei E-Autos werden spezielle Löschzugänge und Löschlanzen verwendet, auch wird die Temperatur ständig kontrolliert, der Akku kann sich nämlich neu entzünden, so wird vor dem Abschleppen 30 Minuten lang gewartet bevor man das Auto abschleppen darf. Die Fahrzeuge werden auch in Quarantäne gestellt, um mögliche Gefahren eines erneuten Brandes zu vermeiden.
Generell ist es so, dass Autos die mit Batterie betrieben werden als BEV nicht häufiger brennen als Verbrenner-Fahrzeuge. Neben Batterie und Kraftstoffen können bei Fahrzeugen auch die Reifen brennen sowie Verkleidungen aus Stoff.
Das E-Auto besitzt auch unterschiedliche Sicherheitssysteme um mögliche Gefahren zu vermeiden und zu erkennen. So wird auf Wärme, Schock und Vibrationen geprüft.
Die ECE-Regelung R 100 bestimmt welche Anforderungen an das elektrisch betriebene Fahrzeug und Batterie gestellt werden, es werden auch Über- und Entladung sowie mögliche Kurzschlüsse und Überhitzung abgesichert. Ein Batterie-Management-System, kurz BMS, überprüft ständig die Spannung, Temperatur und den Strom in den Zellen der Batterie, mögliche Unter- und Überspannungen werden beobachtet und auch Abschaltungen automatisch vorgenommen bei Gefahr. Verbaut werden auch in der Konstruktion des Fahrzeuges Hitzeschutzschilder, mechanischer Aufprallschutz für die Batterie sowie Belüftungssysteme.
Vollgeladene Akkus entzünden sich leichter als teil geladenen, Fahrzeuge die auf Schiffen transportiert werden, werden daher zur Sicherheit nur auf 25 % aufgeladen, um Schiffsbrände zu vermeiden.
Ein thermisches Durchgehen oder auch „thermal runaway“ kann geschehen wenn die Batterie zu heiß wird. Zunächst entzündet sich eine Zelle, die dann weitere benachbarte Zellen in Brand steckt. Das Elektrolyt als Separator, kann ähnlich wie Kraftstoff brennen.
Abhängig von den Zelltypen unterscheidet sich auch die Sicherheit, Lithium-Eisenphosphat-Zellen, kurz LFP, gelten hier als am sichersten, da das Material der Kathode thermisch stabiler ist also bei Zellen die auf Nickel basieren wie NMC oder NCA. LFP ist jedoch weniger leistungsfähig als Nickel. Feststoff-Batterien lassen sich noch schwerer entzünden, denn ihnen fehlt ein brennbares flüssiges Elektrolyt.
Bei E-Autos ist meistens der Akku der Auslöser des Brandes. Bei Verbrenner-Fahrzeugen hingegen Defekte am Kraftstoffsystem oder auch heiße Katalysatoren im Sommer.
Die Batterie kann bei Unfällen, aber auch bei elektrischer Überbeanspruchung in Brand geraten. Ein Explosion durch Druck ist auch möglich.