Aral

Die Tankstellenkette Aral

Aral ist eine Tankstellenkette des britischen Konzerns BP. Gegründet wurde die Aral AG bereits 1898 und bietet mit etwa 2500 Tankstellen das größte Tankstellennetz innerhalb Deutschlands.

Aral – Alles Super

Neben Kraftstoffen werden auch verschiedene Serviceleistungen an den Aral-Tankstellen geboten.

Neben Kraftstoffen werden auch verschiedene Serviceleistungen an den Aral-Tankstellen geboten.

Die typische Farben von Aral sind blau und weiß mit dem weißen Aral-Schriftzug auf blauen Grund. Auch die Bekleidung der Mitarbeiter ist in den Konzernfarben weiß und blau gehalten. Geworben wird seit Jahren mit dem Werbeslogan „Aral – Alles Super„. In den Aral-Tankstellen findet man ein großes Serviceangebot mit Bistro, Zeitschriften, Getränken und Nahrungsmitteln. Häufig gibt es sogar eine kleine Waschstraße und die typischen kostenlosen Angebot für das Kontrollieren des Reifendruckes, Reinigen der Autoscheiben und Nachfüllen des Wasser der Scheibenwischanlage.

Im „Petit Bistro“ gibt es seit einiger Zeit auch frische belegte Brötchen, Baguettes und Kaffeespezialitäten. Auch andere Produkte können im Aralshop gekauft werden, wie Zeitschriften, Autozubehör, Snacks, Chips, Zigaretten, Bier und viele andere alkoholfrei und alkoholhaltige Getränke.

Durch den Einsatz von Bonuskarten mit Paybackpunkten kann man beim tanken sparen.

Auch Tankkarten für Firmen und Geschäftkunden werden angeboten.

Welche Kraftstoffe werden von Aral angeboten?

Zu den angebotenen Kraftstoffen bei Aral gehören Super E5, Super E10 mit einem höheren Anteil an Bioethanol. Weiterhin werden Diesel und Flüssiggas LPG verkauft.

Im Jahr kam der Premiumkraftstoff Ultimate 100 mit 100 ROZ auf den Markt, er wird mit einer Leistungssteigerung des Motors und längeren Reichweiten mit einer Tankfüllung beworben. Auch Ultimate Diesel kam in diesem Jahr neu mit in das Sortiment der Aral-Tankstellen.

Wie viel gerade der Kraftstoff an ihrer Lieblings-Aral-Tankstelle kostet können sie hier im Preisvergleich ermitteln.

Die Geschichte des Aral-Konzern

Eine Aral-Tankstelle am Autohof am Abend.

Eine Aral-Tankstelle am Autohof am Abend.

Seinen Firmensitz hat Aral in Bochum, gegründet wurde der Konzern in Gelsenkirchen. Zu dem Zeitpunkt handelte es sich um eine Kokerei die sich mit dem Nebenprodukt Rohgas beschäftigte. Man betrachtet es nämlich nicht als Abfallprodukt, sondern verarbeitete es weiter zu Benzol. Im Jahr 1898 ging das Unternehmen in die Westdeutsche Benzol-Verkaufsvereinigung Bochum über dem sich 13 Bergbauunternehmen anschlossen. Im Jahr 1906 entstand die deutsche Benzolvereinigung, als sich auch die ostdeutsche Benzol-Verkaufsvereinigung anschloss. Verkauft wurde hauptsächlich Benzol und das Logo enthielt ein Kreuz aus Schlägel und Eisen, also dem typischen Logo des Bergbaus zusammen mit den Buchstaben „DBV“.

1918 wurde der Benzol-Verband gegründet, abgekürzt mit „BV“ oder „B.-V.“ und lieferte Benzol hauptsächlich an Farbfabriken.

Im Jahr 1924 wurde ein Gemisch aus Benzin und Benzol entwickelt in einem Mischverhältnis von 6 Teilen Benzin zu 4 Teilen Benzol welches als Ottokraftstoff genutzt wurde. So gelang es weitere Geschäftbereiche zu erschließen. Entwickelt wurde es von dem Chemiker Walter Ostwald, dem Sohn des Nobelpreisträgers Wilhelm Ostwald. Bei einem Preisausschreiben wurde ein Name gesucht und es kam auf Grund der chemischen Namen (Benzol gehört zur Gruppe der ARomaten und Benzin zu den ALiphaten) zu der Bezeichnung BV-Aral für den neu geschaffenen Kraftstoff. In den 1920er Jahren nahm die Anzahl der Kraftfahrzeuge mit Ottomotor drastisch zu und ebenso der Bedarf nach dem neuen Kraftstoff, so das der Benzol-Verband zum größten Vertrieb für Kraftstoffe in Deutschland, ohne ausländische Beteiligung, aufsteigen konnte.

1930 kamen Schmierstoffe zur Produktpalette hinzu und der neue Kraftstoff Aral sowie das Benzin Deron erhielten eine blaue Färbung der Unternehmensfarbe entsprechend. Das Super-Benzin von Esso erhielt eine rote Einfärbung, lesen sie dazu auch den Artikel über die Geschichte des Esso-Konzerns.

Im selben Jahr kam es zu einer Zwangsbeimischung von Spiritus. So enthielt der Kraftstoff 55% ausländisches Benzin und 45% Spiritus und Benzol aus deutscher Produktion. Bei Esso war es dasselbe Mischungsverhältnis, daher antwortete der DAPG auf einen Werbeslogan des Benzol-Verbandes „Deutscher Kraftstoff“ mit der Frage „Deutscher Kraftstoff?“ auf einem Flugblatt mit Veröffentlichung des Mischungsverhältnisses und den 55% Anteil ausländischen Benzins im Kraftstoff.

1935 gehörte der Benzo-Verband mit knapp 26% Marktanteil zu den großen fünf Unternehmen in Deutschland. 1936 wurden unter den Namen „Bevaulin“ und „Aralin“ synthetisches und Leuna-Benzin vermarktet.

Jahresumsätze von Aral

Der Jahresumsatz liegt bei ca. 3,3 Millionen Tonnen Otto- und 4,7 Tonnen Dieselkraftstoff und macht den Konzern damit zum Marktführer beim Verkauf von Kraftstoffen. Der Marktanteil liegt bei ca. 23% und bietet mit 106 Tankstellen an Autobahnen und 2391 Tankstellen an normalen Straßen ein großes Tankstellennetz.

Neben dem eigentlichen Verkauf von Kraftstoffen werden auch große Umsätze in den Tankstellenshops wie dem Petit Bistro mit 175 Millionen Euro umgesetzt. So werden täglich 80.000 Kaffees in den angeschlossenen Petit Bistros verkauft und macht den Konzern somit auch zum größten Coffee-to-go-Anbieter in Deutschland. Das Unternehmen ist also auch in dem Sektor sehr erfolgreich.

Im Jahr 1949 wurde die erste elektrisch betriebene Zapfsäule innerhalb Deutschland vom Benzol-Verband in Betrieb genommen. 1952 kam erstmal der Name des Kraftstoffes im Unternehmensnamen vor, denn der Benzol-Verband wurde umstrukturiert in die Aktiengesellschaft „BV-Aral AG“. Insbesondere wurde in den Folgejahren mit der bleifreiheit des Kraftstoffes geworben.

1956 kam es zu einem neuen Miteigentümer der der Bohrgesellschaft Wintershall. Diese brachte die Tankstellenorganisation NITAG und Anteile an der Gasolin mit ins Unternehmen ein. Weiterhin wurde die DEA ein weiterer Miteigentümer und brachte ebenfalls Tankstellen und Anteile an der Gasolin mit ins Unternehmen ein. 3 Jahre später schied die DEA wieder aus, jedoch blieben die Anteile an der Gasolin bei BV-Aral.

Dieser gelang es durch Erhöhung des Benzolanteiles den Kraftstoff klopffester zu machen und brachte ihn unter dem Namen „Aral“ auf den Markt, er enthielt 100 ROZ.

Zur Umbennenung in die Aral AG kam es 1962, als man sich entschloss die Produkte Kraftstoffe und Schmierstoffe und dem Markennamen Aral zu vermarkten. Der neu gergründete Mineralölkonzern musste 1963 seinem Kraftstoff Aral Super verbleiben um die gewünschte Klopffestigkeit zu erhalten.

1967 wurde die Mobil Oil, die heutige ExxonMobil, Gelsenberg und Veba Oel übernommen.

Im Jahr 1969 wurde die erste Tankstelle mit Selbstbedienung eröffnet. 1971 verschmolzen Aral und Gasolin und die bisherigen weiß-roten Gasolin-Tankstellen erhielten die typische blau-weiße Färbung.

In den 70er und 80er Jahren bliebt der Konzern Marktführer in Deutschland, allen Widrigkeiten der Ölkrise zu trotz.

Die Deutsche BP AG kaufte im Jahr 2002 die Veba Oel sowie Aral auf betrieb ihre 650 BP-Stationen unter der Marke Aral weiter. Zunächst wurden 6 Tankstellen unter dem alten BP-Logo um sich die Markenrechte weiterhin zu sichern, inzwischen sind dieses allerdings geschlossen oder umgelabbelt worden. Zu BP und Aral gehören so über 2500 Tankstellen innerhalb Deutschlands.

Geplant ist es das Tankstellennetz in den nächsten 5 Jahren weiter auszubauen und um 5 Tankstellen an Autobahnen und 150 Tankstellen an Straßen zu vergrößern.

Werbemaßnahmen von Aral

Nach Ende des 2. Weltkrieges begann Aral die verloren gegangene Marktherrschaft zurück zu gewinnen. Hierzu wurde intensiv auf Werbung gesetzt. Zuvor wurden nur Broschüren und Handzettel verteilt. Es kamen jetzt Werbegeschenke hinzu die Markentreue belohnen sollten. So erhielten Tankstellenkunden eine Biegefigur der Firma Schleich mit dem Namen Aralbert, Gummibälle, Feuerzeuge, Streichhölzer etc.

Man konzentrierte sich auf die Bewerbung der Produktqualität in den Prinmedien. Die Werbefigur Aralbert hingegen stand für den ausgezeichneten Service an den Tankstellen des Mineralölkonzerns. Man baute so Image auf nach dem der Tankwart Aralbert den Kunden mit allen Dienstleistungen rund ums Auto zufrieden stellen konnte.

So gab es auch ein kleines Heftchen was als Thema die Freundlichkeit der Tankstelle hatte. Durch das Spielzeug wurden erstmals auch Kinder als Zielgruppe angesprochen.

Anfang 1960 wurde die Werbefigur Aralbert nicht weiter verteilt und sie verschwand von der Bühne. Erst 1970 erschien sie wieder, als die Aral AG eine Patenschaft für Aralbert und Araline, zwei Seehunde im Bochumer Tierpark, übernahm. Aralbert erschien wieder beispielsweise in der Mitarbeiterzeitung und als Plüschtier im Jahr 1980.

TV-Werbung

Beim leeren Tank hilft nur Weg zur nächsten Tankstelle mit dem Kanister.

Beim leeren Tank hilft nur Weg zur nächsten Tankstelle mit dem Kanister.

Auch in der Fernsehwerbung konnte der Konzern einige gut gelungen TV-Spots platzieren. Jeder kennt sicherlich noch den Song „I’m walking“ von Fats Domino, bei dem der Fahrer eines Autos mit einem Benzinkanister gerüstet die nächste Tankstelle sucht. Als er an die Tankstelle einer anderen Marke kommt, läuft er trotzdem weiter, da er nur Benzin von Aral möchte.

In neueren Werbespots des Konzernes wird die reinigende Wirkungskraft der Additive in den Kraftstoffen in den Vordergrund gestellt. Durch Verunreinigungen fressenden Piranhas. Auch die möglichen höheren Reichweiten werden hier beworben. Ähnliche Werbespots laufen auch im polnischen Fernsehen. Jedoch unter dem Logo von BP, da man hier unter beiden Marken vertreten ist.

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