Tankvorgang

Der Tankvorgang was gilt es hier zu beachten?

Der eigentliche Tankvorgang ähnelt sich für die verschiedenen Kraftstoffsorten und ist einfach gehalten, jedoch gibt es einige Dinge die man beachten sollte wenn man zum Beispiel Erdgas tankt gilt es ein paar Sicherheitshinweise zu beachten, aber auch beim Tanken von Benzin und Diesel sollte man ein paar Kniffe beherrschen.

Der Tankvorgang bei Diesel und Benzin

Der Tankvorgang von Benzin und Diesel unterscheidet sich von dem von Erdgas in der Bedienung.

Der Tankvorgang von Benzin und Diesel unterscheidet sich von dem von Erdgas in der Bedienung.

Zunächst gilt es die richtige Kraftstoffsorte zu wählen, in den einigen Fällen ist ein falsches Betanken ausgeschlossen. So passt beispielsweise die dickere Zapfpistole von Diesel (25 mm Durchmesser) nicht in die schmale Tanköffnung von Benzinautos.

Damit sind ca. 70% der Autos in Deutschland vor dieser Art des falschen Tankens geschützt. Denn so groß ist der Anteil an Fahrzeugen die Benzin tanken.

Jedoch passt die schmale Zapfpistole von Benzin-Zapfpistolen  (Durchmesser 21 mm) problemlos in die meisten Tankstuzen von Diesel-PKW. Daher kommt es auch häufiger vor, dass versehentlich Benzin anstelle von Diesel getankt wird.

Allerdings kann man auch beim Tanken von Benzin schnell mal zur falschen Super-Sorte gegriffen werden.

Hat man sich bei der Wahl es Kraftstoffes vertan gilt es ein paar Dinge zu beachten um den Motor nicht zu schädigen, was genau zu tun ist können sie hier nachlesen.

Abhängig von der verwechselten Kraftstoffsorte reicht es den richtigen Kraftstoff nachzutanken oder man muss sogar den Tank abpumpen, um den Motor nicht dauerhaft zu schädigen.

Ein versehentliches Betanken mit LKW-Diesel ist in der Regel durch die deutlich größeren Zapfpistolen ausgeschlossen.

Wie erreiche ich beim Tanken einen glatten Betrag?

Moderner Multidespenser an einer Aral-Tankstelle ermöglicht das Tanken von 5 verschiedenen Kraftstoffsorten an einer Zapfsäule.

Moderner Multidespenser an einer Aral-Tankstelle ermöglicht das Tanken von 5 verschiedenen Kraftstoffsorten an einer Zapfsäule.

Hat man die richtige Kraftstoffsorte gewählt gilt es die Zapfpistole (technisch Zapfventil) in den Tankstuzen zu platzieren, nachdem man den Tankdeckel geöffnet hat, per Schlüssel oder Schalter im Fahrzeuginneren (an der Fahrertür oder in Handbremsennähe).

Nun kann man die gewünschte Menge Benzin oder Diesel manuell einfüllen indem man den Hebel an der Zapfpistole durchzieht.

Alternativ bieten moderne Multidispenser (MPD Multiple Product Dispenser) mit bis zu 5 verschiedenen Kraftstoffsorten die Möglichkeit vorab einen festen Betrag zu wählen der getankt werden soll.

So wählt man zum Beispiel 10€ oder 30€ per Knopfdruck aus und beginnt den Tankvorgang.

Ist die Endsumme erreicht, beendet die Zapfsäule den Tankvorgang automatisch, dazu wird zum Ende des Tankvorganges die Geschwindigkeit des Tankens automatisch schrittweise reduziert bis der gewünschte Endbetrag erreicht ist.

So erspart man sich das manuelle Eintanken eines „glatten“ Betrages.

Alternativ zieht man die Zapfpistole am Ende des Tankvorganges vorsichtig ein paar mal durch bis man den „glatten Betrag getroffen hat“. Man sollte aber gerade an heißen Tagen bedenken, dass hier Benzin auch auslaufen kann wenn der Tank überfüllt wird. An warmen Tagen dehnt sich nämlich der Kraftstoff physikalisch bedingt stärker aus als an kalten.

Wie erreiche ich, dass die Zapfpistole einrastet und ich den Hebel nicht mehr gedrückt halten muss?

Legt man den kleinen Hebel im unteren Bereich der Zapfpistole um, kann man die Pistole während des Tankens los lassen.

Legt man den kleinen Hebel im unteren Bereich der Zapfpistole um, kann man die Pistole während des Tankens los lassen.

Egal ob man manuell oder automatisch unterstützt tankt kann man nach Beginn des Tankvorganges einen kleinen Hebel hinten an der Zapfpistole umlegen und einrasten lassen.

Danach kann man die Zapfpistole loslassen kann und der Hebel springt von selbst mit einem lauten Klicken in die Ausgangslage zurückspringt sobald der Tank voll ist.

So hat man beide Hände während des Tankens frei und kann inzwischen beispielsweise die Frontscheibe mit dem an der Tankstelle angebotenen Wischblättern und Reinigungswasser säubern.

Wie genau diese Zapfventilautomatik (ZVA) funktioniert, die den Tankvorgang automatisch beendet können sie weiter unten auf der Seite nachlesen.

Äußert bequem ist das Tanken wenn man zuvor einen festen Betrag wählt. Dann die Zapfpistole betätig und mit dem kleinen Hebel einrasten lässt.

Ist der gewünschte Betrag erreicht schaltet der Tankvorgang automatisch ab, der Hebel springt in seine ursprüngliche Position zurück und man kann die Zapfpistole zurück in den Multidispenser zurück einhängen und zur Kasse der Tankstelle gehen.

Sollte bei Beginn des Tankvorganges noch der vorherige Benutzer nicht bezahlt haben steht der alte Tankbetrag und Preis noch auf der Säule. Ein Tanken ist hier noch nicht möglich, es fließt erst wieder Benzin aus der Zapfpistole wenn der Vorgänger bezahlt hat.

Tankautomaten

Tankt man hingegen an einem Tankautomat besteht der Hauptunterschied darin das die Bezahlung vor dem Tankvorgang sichergestellt wird. So gibt es Tankautomaten an Betriebstankstellen oder Speditionen die mittels spezieller Kundenkarten die Authoristierung prüfen. Erst dann wird die Zapfsäule für den Kunden freigegeben. Auch gibt es Tankautomaten an öffentlichen Straßentankstellen die Debitkarten, Keditkarten oder Stationskarten akzeptieren. Hier wird mittels DFÜ-Verbindung vorab eine Verbindung zu Bank für eine Bonitätsprüfung gestellt und der letztentliche Betrag nach Ende des Tankvorganges übermittelt. Zum Problem kommt es, wenn man den Tankvorgang vorzeitig abbricht. Wenn man z.B. die falsche Zapfsäulennummer gewählt hat etc. Der Betrag wird dann zwar nicht vom Konto gebucht, aber 14 Tage lang wird er als reserviert von der Bank markiert bevor diese ihn wieder frei gibt.

Der Tankvorgang bei Erdgas

Bei Erdgas läuft der Tankvorgang technisch bedingt etwas anders ab, so gibt wird das Erdgas durch einen Verdichter komprimiert, um Vereisungen zu verhindern, wird das Gas getrocknet und in einem Zwischenspeicher gelagert, aus diesen gelangt es in die Zapfsäule und wird dann wie beim Tanken mit Benzin oder Diesel direkt in das Fahrzeug gefüllt. Abgekürzt wird diese Methode auch als „Fast Fill“ also schnell Befüllung genannt und dadurch abgesichert, dass nur bei verriegelter Tankkupplung Gas abgegeben wird.

So ist der Tankvorgang hier auch recht sicher und in der Bedienung einfach gestaltet. Auch hier endet die Befüllung automatisch, kann aber bei Bedarf vorzeitig abgebrochen werden. Haben sie bei einem umgerüsteten Fahrzeug nicht einen nicht genormten Tanknippel und benötigen einen Adapter, dann muss der Tankvorgang von einem geschulten Tankstellenpersonal durchgeführt werden.

Die Besonderheiten beim Tanken von Erdgas

Anders als beim Benzin/Diesel wird die abgegebenen Menge nicht in Litern sondern Kilogramm berechnet. Der Tankvorgang dauert etwa 2 bis 3 Minuten. Ein Kilogramm Erdgas liefert in etwa soviel Energie wie 1,5 Liter Benzin oder 1,3 Liter Diesel.

Hat man einen genormten Tanknippel, gibt es in Deutschland 2 Arten von Tankkupplungen. Zum einen die TK16 die einen Hebel zum Verriegeln besitzt und eine TK17 die ähnlich bedient wird wie die Tankpistole für Benzin oder Diesel.

1. Art mit Verriegelung:

Bei der Tankkupplung mit Hebel zum Verriegeln setzt man die Tankkupplung nachdem man sie aus der Zapfsäule entnommen hat auf den Tanknippel am Fahrzeug auf. Hierbei sollte der Betätigungshebel auf „OFF“ stehen. Nun dreht man den Hebel um 180° von „OFF“ auf „ON“. Lässt sich der Hebel nicht drehen setzt man die Tankkupplung erneut neu auf den Tanknippel auf. Falls im Fahrzeug ein Kugelhahn vorhanden ist muss dieser nun geöffnet werden. Der eigentliche Tankvorgang beginnt mit dem Drücken des „Start“-Knopfes an der Zapfsäule bzw. dem umlegen des Hebels. Nach dem Tanken wird der Hebel wieder um 180° von auf „OFF“ gedreht und die Kupplung vom Tanknippel abgenommen.

2. Art mit Zapfpistole:

Ist die Tankkupplung als Zapfpistole ausgelegt wird diese auf den Tanknippel aufgesetzt. Man betätigt nun den Schalthebel am Handgriff und der Tankvorgang beginnt automatisch. Sollte sich der Schalhebel nicht durchziehen lassen setzt man die Tankkupplung auch hier erneut auf den Tanknippel auf. Ist ein Kugelhahn im Fahrzeug vorhanden muss dieser ebenfalls geöffnet werden. Nach dem Tanken zieht man den Hebel in Pfeilrichtung zurück, wartet die Entlüftung ab und kann die Zapfpistole vom Tanknippel abziehen.

Die Geschichte der Zapfsäule

Die Technik der Zapfsäule hat sich Laufe der Zeit genau wie ihr äußeres Erscheinungsbild geändert. In den 1920er Jahren standen die Zapfstellen meist auf den Gehsteigen vor Kaufhäusern und Gasthöfen. Die von Hand bedienbare Tanksäule wurde auch „eiserne Jungfrau“ genannt. Wer bedient werden wollte klopfte an das jeweilige Geschäft an und wurde dann bedient. Eine Selbstbedienung an Tankstellen, wie wir sie heute kennen, gab es zu der Zeit also nicht. Die Technik basierte auf simplem Pumpen, durch einen Glaszylinder konnte die gewünschte Menge abgelesen werden. In den 1930er Jahren kamen dann die ersten Zapfsäulen auf den Markt die ein mechanisches Zählwerk enthielten inklusive Preisanzeige auf der Zapfsäule und somit den heutigen ähnlich sahen.

Zapfsäule mit mechanischem Zählwerk die bis 1978 verbreitet waren.

Zapfsäule mit mechanischem Zählwerk die bis 1978 verbreitet waren.

Erst 1978 gab es die ersten elektronischen Preisanzeigen auf den Zapfsäulen, die nach und nach die mechanischen ablösten. Auch neu war, dass man 2 verschiedene Sorten pro Säule an zwei verschiedenen Schläuchen tanken konnte. Heute gibt es die Multidispenser mit bis zu 5 Sorten, so dass man schon mal den Überblick verlieren kann und falsch tankt

Neben den Preisangaben finden sich noch Hinweise zu den Oktanzahlen, Sicherheitshinweise und Werbeaufkleber auf den Zapfsäulen wieder was durch die Unübersichtlichkeit schnell zu Verwechselungen führen kann.

Auch gibt es Hochleistungszapfsäulen, die speziell auf die großen Mengen für LKWs ausgelegt sind, damit diese schnell betankt werden können. Hier schießen 130 Liter in der Minute durch die Zapfpistole. Bei PKW-Zapfpistole sind es nur 35 Liter in der Minute im Vergleich dazu. Auch der Durchmesser der Zapfpistolen ist zu dem Zweck deutlich größer und verhindert nebenbei noch Verwechselungen mit den PKW-Zapfpistolen.

Sind die freiwerdenden Gase beim Tanken gesundheitsgefährlich?

Moderne Zapfsäulen verfügen auch über eine Gasrückführung um gesundheits- und umweltschädliche Gase zurückzuführen. Somit liegen die Werte von gesundheitsgefährdendem Benzol beim Tanken unter den Grenzwerten. Dieses wird nämlich sowohl von Diesel als auch Benzin freigesetzt und gilt als krebserregend. Der eigentliche Durchfluss beim Tanken wird durch eine sich drehende Welle gemessen. Im Schauglas kann man auch sehen, dass man blasenfrei tankt, also ausschließlich Kraftstoff und keine Luft. Die hier erlaubte Toleranz auf 100 Litern beträgt 0,5% in der EU. Also sind Messfehler im Bereich von 99,5 bis 100,5 Litern möglich beim Tanken.

Es gibt auch Zapfsäulen mit einer Temperaturkompensation diese sollte bei Temperaturen über 15°C am Boden Ausdehnungsmessungsfehler ausgleichen. Problematisch ist nur das die Bodentemperatur in Deutschland eher selten über 15°C liegt, das heißt konkret, dass die tatsächlich abgegebenen Menge Kraftstoff an diesen Tanksäulen geringer ist als die angezeigte, nach der Umsetzung der MID-Richtlinie sind diese Zapfsäulen jedoch auch in Deutschland erlaubt.

Die Zapfventilautomatik beendet den Tankvorgang automatisch

Dank der Zapfventilautomatik (ZVA) wird der Tankvorgang automatisch beendet, denn durch den Fluss des Kraftstoffes entsteht am Spalt des Ventilsitzes ein Unterdruck (Venturi-Effekt) und durch die Fühlerdüse wird zum Ausgleich des Unterdruckes Luft angesaugt, wenn diese Fühlerdüse nicht mehr frei ist, weil sie schon von Kraftstoff am Ende des Rohres bedeckt wird, wird auch der Luftluss unterbrochen, der entstehende Gegendruck saugt die Membran hoch und die Abschaltautomatik beendet den Tankvorgang. Auch wenn die Zapfpistole nach oben gerichtet wird oder nicht nach unten gerichtet ist beim Tanken greift diese Automatik. Ein Überlaufen des Tankes ist so auch bei einer defekten Verriegelung nicht möglich, sofern der Tankrüssel richtig eingesteckt wurde. Durch die Kombination des Venturi- und Bernoulli-Effekt wird der Unterdruck während des Tankvorgangs per Detektor gemessen und durch eine Fühlerleitung im Tankrüssel kommt es zu einer Abschaltung der Treibstoffzufuhr.

Sicherung des Tankbereiches vor Umweltverschmutzungen

Der Bereich von Zapfsäulen ist auch besonders gesichert so sorgt die Verfugung des Bodenbereiches dafür, dass ausgelaufenes Benzin nicht ins Erdreich gelangen kann, auch die Zapfsäulen an sich sind auf einem Podest angebracht der versehentliche Beschädigung durch das Fahrzeug verhindern soll. Diverse Warnschilder waren auch davor, dass Rauchen und Handys beim Tanken verboten sind. Wieso Handys beim Tanken verboten sind können sie hier bei den Mythen ums Tanken nachlesen.

7 Replies to “Tankvorgang”

    1. Durch den Venturi-Effekt, einen enstehenden Unterdruck, wird der Tankvorgang automatisch beendet sobald der Tank voll ist, auch wenn die Einrastfunktion defekt ist. Sofern die Zapfpistole richtig nach unten in den Tank eingesteckt wurde wird so ein Überlaufen beim vollen Tank verhindert.

  1. Beim ersten Tanken war ich wirklich nervös. Ihr Artikel über den Tankvorgang war sehr hilfreich und beruhigend, besonders der Teil über die unterschiedlichen Zapfpistolen-Durchmesser. Es hat mir das Vertrauen gegeben, dass ich nicht den falschen Kraftstoff tanke.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert