Benzin

Was genau ist Benzin?

Häufig verwenden wir im Alltag den Begriff „Benzin„, doch was genau meinen wir damit? Im Zusammenhang mit dem Tanken eines Autos meint man meist die Kraftstoffsorten Super E5 und Super E10 bzw. Diesel.

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Benzin ist im eigentlichen Sinne ein Oberbegriff für verschiedene Stoffe.

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Benzin kommt als Motorenbenzin bei uns zum Einsatz unter Bezeichnungen wie Super E5, Super E10, Diesel, etc. und wird aus Rohöl gewonnen

So bezeichnet man mit Benzin:

  • Das Motorenbenzin und damit verschiedene KFZ-Kraftstoffe, insbesondere Ottokraftstoffe
  • Leichtbenzin
  • Alkylatbenzin als Gerätebenzin
  • AvGas (Aviation Gasoline) bezeichnet Flugzeugbenzin, es kommt zum Einsatz in Flugzeugen mit Ottomotor, Düsengetriebene Flugzeuge nutzen Kerosin oder Diesel
  • MoGas (Motor Gasoline) bezeichnet Kraftfahrzeugbenzin Super Plus mit 98 Oktan (ROZ 98) das in Flugzeugen zur Anwendung kommt
  • Fahrbenzin oder Autobenzin kam bis 1930 als weniger klopfestes Benzin als Treibstoff für Kraftfahrzeuge zum Einsatz
  • Auch als Lösungsmittel und Verdünnungsmittel kommt Benzin als Testbenzin zur Anwendung bei Lacken, Klebstoffen etc.
  • Auch Vorprodukte der petrochemischen Industrie wie unbehandeltes Erdöldestillat das Rohbenzin Naphta werden als Benzin bezeichnet

Wenn man umgangssprachlich von Benzin spricht mein man also die erste Sorte in der Auflistung, das Motorenbenzin.

Was genau ist Motorenbenzin?

Motorenbenzin ist eine komplexe Mischung von über 100 verschiedenen vorwiegende leichten Kohlenwasserstoffen mit einem Siedepunkt der zwischen dem Von Butan und Kerosin bzw. Petrolium liegt. Gewonnen wird es aus veredelten Produkten der Erdölraffination und dient als Kraftstoff. Häufig verwendet man auch den Begriff Ottokraftstoff, da mit diesem Ottomotoren (Verbrennungsmotoren mit Fremdzündung) angetrieben werden und grenzt ihn so vom Dieselkraftstoff ab. Jedoch ist dieses nicht ganz korrekt, da Ottomotoren auch mit anderen Kraftstoffen wie zum Beispiel Autogas angetrieben werden können.

Woher stammt das Wort Benzin?

Der Begriff Benzin stammt aus dem arabischen Wort für Benzoeharz „luban dschawi“ und fand sich in abgewandelter Form im italienischen als „benjui“ wieder und im mittellateinischen „benzoe“ woraus sich das deutsche „Benzol“ entwickelte.

Benzol wurde von Faraday 1825 in entleerten Gasflaschen entdeckt und später von Eilhard Mitscherlich in Benzin umbenannt, bezeichnet jedoch Benzol. Die uns geläufige Bezeichnung Benzin geschah durch Justus von Liebig und nicht wie oft vermutet durch den Motorenbauer Carl Benz.

Welche Benzinsorten gibt es?

  • Man unterscheidet verschiedene Benzinsorten die sich vor allem in ihrer Klopffestigkeit und somit auch in der Mischung der Kohlenwasserstoffe unterscheiden.
  • Es gibt die Benzinsorten:
  • Normalbenzin mit 91 Oktan (ROZ 91)
  • ROZ 95 mit den Bezeichnungen Super (Deutschland und Österreich), Bleifrei 95 (Schweiz), Sans Plomb 95 (Frankreich), Euro 95 (Belgien und Niederlande), Eurosuper
  • ROZ 98 mit den Bezeichnungen Super Plus (Deutschland, Österreich und Teilen der Schweiz), Bleifrei 98 (Schweiz), Sans Plomb 98 (Frankreich), Euro 98 (Belgien und Niederlande), BP Ultimate bleifrei 98 (Schweiz), BP Ultimate Super 95 (Österreich)
  • Premiumkraftstoffe mit 100 Oktan Aral Ultimate 100, Aral Ulltimate 102 (Deutschland), Shell V-Power Racing, OMV Super 100 (Österreich)

Welches Benzin muss ich Tanken?

Das ist abhängig von den Vorgaben des PKW-Herstellers, so schreiben diese für ihre Motoren eine Mindestoktanzahl vor. Tankt man Kraftstoff mit einem geringen Oktanwert kann es zu einem Klopfen kommen, dass Schäden verursachen kann. Verfügt der Motor über einen Klopfsensor, kann er Treibstoff mit einer geringeren Oktanzahl erkennen und so den Zündzeitpunkt ändern, was eine Leistungseinbuße zur Folge hat. In jedem Fall sollte man bald möglichst den richtigen Kraftstoff nachtanken bzw. eine Sorte mit höherer Oktanzahl damit die gesamte Mischung wieder eine höhere Otanzahl enthält. Was genau man bei falschem Tanken beachten sollte können sie hier nachlesen, abhängig von der Kraftstoffsorte. Umgekehrt ist die Verstellungsgrenze für die Motoren fertigungsbedingt vorgegeben, so dass die meisten Motoren keine Leistungssteigerung durch hohe Oktanzahl 100 oder 102 von Premiumkraftstoffen erfahren können.

Nachdem 2007 der Preis von Normalbenzin und Super Benzin in Deutschland angeglichen wurde, verlor es zunehmenden an Bedeutung. Weiterhin werden jahreszeitabhängig die Mischungen von den Mineralölkonzernen geändert, so dass es Sommerbenzin, Winterbenzin und Übergangswaren gibt. So verhindern im Sommer weniger leicht siedende Stoffe wie Butan und Isopetan starke Blasenbildung und im Winterbenzin kommen wieder mehr leicht siedende Anteile in die Mischung um den Kaltstart des Motors zu verbessern.

Wie wird Benzin gewonnen?

Benzin ist eine Verbindung von Cycloalkanen, Alkanen, Alkenen und aromatischen Kohlenwasserstoffen und wird aus Erdöl gewonnen, nachdem dieses zu Rohbenzin destilliert worden ist. Dem Roh-Benzin werden Ethanol und Ether hinzugegeben die Einfluss auf die Klopffestigkeit haben und diese erhöhen.

Durch die Hinzugabe von Additiven werden die Eigenschaften des Grundkraftstoffes (der meist aus der gleichen Raffinerie stammt und dem erst vor Verladung in die Tanklaster Additive hinzugefügt werden) verändert, so verhindern sie Ablagerungen im Einspritzsystem (Detergentien), schützen den Kraftstoff vor Alterung Oxidation und Korrosion, verbessern die Verbrennungseigenschaften, Reinigen den Motor etc.

Verbleites Benzin findet in Europa nur noch als Flugbenzin (AvGas) Anwendung, ansonsten ist es verboten. Oldtimer die welches benötigen erhalten kleine Mengen Blei als Additiv in den Tank. Dieses kann an Tankstellen gekauft werden.

Um Benzin als Kraftstoff für Motoren mit Abgaskatalysator nutzen zu können ist eine Entschwefelung nötig, hierbei werden Sulfidgruppen durch Hydrodesulfurierung von den Kohlenstoffketten getrennt, der hier bei entstandende  Schwefelwasserstoff wird durch eine Aminwäsche entfernt und mit dem Claus-Verfahren zu elementarem Schwefel gewandelt.

Wussten sie das in Deutschland jährlich etwa 22 Millionen Tonnen Motorenbezin verbraucht werden?

 

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